Aller Anfang ist schwer
Vor kurzem habe ich begonnen, ein neues Acrylbild zu malen und habe festgestellt, dass ich durch die lange Malpause ziemlich aus der Übung gekommen bin. Irgendwie fiel mir das Anfangen eines neuen Bildes schwer.
Die letzten Monate über war ich viel beschäftigt, da kam
das Malen leider zu kurz. Da die Arbeit an meinen großen Acrylbildern
manchmal sehr zeitintensiv ist, war ich überhaupt nicht motiviert, eines
anzufangen. Wenn die Zeit knapp ist, landen die unvollendeten Bilder
meistens für eine Ewigkeit in einer Ecke und verstauben. Es fällt mir
dann schwer, diese Staubfänger wieder hervorzukramen und in den
Malprozess und die Stimmung hineinzufinden.
Frustrierende Malsitzung mit Happy End
Nun, da der Herbst da ist, habe ich doch wieder Lust auf Farbe bekommen und ein neues Bild begonnen. Aber ja, viel ist noch nicht passiert.
Acrylbild-erste Schritte |
Als ersten Schritt habe ich die Frau nach einer Vorlage auf Papier gezeichnet. Diese Zeichnung habe ich in vier gleiche Teile unterteilt und im nächsten Schritt auf den Bildträger übertragen. Das Motiv wurde mit Kohle auf den Malgrund
gezeichnet. Danach habe ich einige Stellen mit Farbe hervorgehoben. Und dann wußte ich
plötzlich nicht mehr weiter.
"Wenn ich beim Malen denke, ist alles verloren."
-Paul Cèzanne-
Acrylbild-Zeichnung auf Holz |
Mein Kopf schaltete sich ein. Und irgendwie ergab alles, was mir einfiel, keinen Sinn mehr oder war nicht gut genug, um es umzusetzen. Meine Gedanken blockierten mich. Der Kritiker wurde immer lauter. Irgendwann dachte ich: "ich kann ja gar nicht malen." Das ging eine Weile so, bis ich völlig verunsichert und enttäuscht beschloss, die Malsitzung zu beenden.
Einige Tage später kamen der Impuls und Motivation an diesem Bild weiterzumalen. Ich war erleichtert. Ich befürchtete schon eine Malblockade zu haben. Begeistert machte ich mich ans Malen. Die hemmenden Gedanken kamen zwar wieder, aber es gelang mir irgendwie, sie zu bitten, sich zurückzuhalten und später zu bewerten, denn jetzt wollte ich einfach nur malen. Und wenn ich male, dann male ich nur, dann bin ich die Malende. Die Malende malt Bilder. Sie bewertet nicht. Mit dieser Haltung gestärkt tanzte ich von einer Pinselspur zur nächsten und fand wieder in meinen Malfluss.
Was sind deine Erfahrungen mit Blockaden? Was stärkt dich? Wie gehst du mit deinem inneren Kritiker um?
Bis bald,
♥♥ Kinga ♥♥
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